Wie klingt das jüdische Leben zurzeit, Barbara Traub?
Shownotes
In dieser Folge von Soundcheck Politik spricht SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch mit Prof. Barbara Traub. Sie ist Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, seit 2013 Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitglied im Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Andreas und Barbara sprechen darüber, wie sich jüdisches Leben im Herbst 2025 in Baden-Württemberg anfühlt. Thema sind die Stimmungslage nach der Freilassung israelischer Geiseln, der deutliche Anstieg antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 sowie die Sicherheit an Synagogen, Schulen und Kitas – aber auch die Hoffnung, nachdem die letzten lebenden Geiseln der Hamas in der vergangenen Woche freigelassen wurden.
Barbara Traub beschreibt, wie sich das Sicherheitsgefühl in den Gemeinden verändert hat und welche Strategien sie als wirksam erlebt: politische und religiöse Bildung ab der Kita, Begegnung und Aufklärung, aber auch klare Grenzen der Toleranz. Gemeinsam mit Andreas Stoch spricht sie über die Rolle von Gesellschaft und Politik, die Verantwortung jedes Einzelnen und den Mut, jüdisches Leben offen zu zeigen. Im zweiten Teil der Folge geht es um die Frage: Was hilft wirklich gegen Antisemitismus? Traub setzt auf früh beginnende Bildung, gelebte Begegnung, starke Meldestrukturen (RIAS) und klar gezogene Grenzen der Toleranz. Sie sprechen über Verantwortung in der Demokratie, Unterstützung für Lehrkräfte, das Jüdische Bildungswerk Baden-Württemberg und die Jüdischen Kulturwochen Stuttgart als Einladung an die gesamte Gesellschaft.
Natürlich geht es auch um Musik: Warum Bob Dylan für Barbara Traub ein Symbol der Zuversicht geblieben ist, erzählt sie im persönlichen Teil des Gesprächs.
Im „Soundwechsel“ kommt Constantin Ganss, Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, zu Wort.
Highlights der Folge: • Barbara Traub über die Stimmung in den jüdischen Gemeinden nach der Geiselfreilassung • Bildung, Begegnung und klare Grenzen der Toleranz
Links:
• Die SPD im Landtag von Baden-Württemberg • Andreas Stoch - SPD • Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs K.d.ö.R. (IRGW)
Redaktion: Marcel Bürkle Produktion: Pascal Seez Jingles: Podcastliebe Grafik: freiGut Berlin
Transkript anzeigen
00;00;00;00 - 00;00;05;26
Unbekannt
Soundcheck Politik Der Podcast mit Andreas Stoch
00;00;06;25 - 00;00;20;20
Sprecher 1
der Antisemitismus, der von rechts kommt. Wir hatten ja auch schon die AfD sitzt seit 2016 im Landtag von Baden Württemberg, Da saß ein Abgeordneter drin. Der wurde dann zwar später irgendwie aus der Fraktion verbannt, aber der hat nun mal irgendwelche Bücher.
00;00;20;20 - 00;00;22;23
Sprecher 2
Geschrieben und fand sie.
00;00;22;25 - 00;00;27;17
Sprecher 1
Eindeutig antisemitische Narrative waren. Das war ja deutlichst.
00;00;27;28 - 00;00;40;16
Sprecher 2
wo sie mir gesagt hat trau nicht der Gesellschaft. Ich habe einmal erlebt, wie schnell sich das die Gesellschaft verändern kann. Und wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man dem nicht mehr hundertProzentig trauen.
00;00;40;18 - 00;00;41;17
Sprecher 1
Ich zitiere mal
00;00;41;17 - 00;00;54;09
Sprecher 1
Margot Friedländer Die hat mal gesagt Meine Mission ist Ich sage Seid Menschen, wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut, es gibt nur menschliches Blut.
00;00;54;10 - 00;01;16;27
Sprecher 1
Ein ganz herzliches Willkommen an euch zu Soundcheck Politik, meinem Podcast, in dem ich euch alle zwei Wochen begrüßen darf. In Soundcheck Politik geht es um die großen und kleinen politischen Fragen. Aber es geht immer auch um Musik. Und mit wechselnden Gästen spreche ich nicht nur über aktuelle politische Herausforderungen, sondern natürlich auch über Musik allgemein und natürlich die besonderen Leidenschaften meiner Gäste.
00;01;16;27 - 00;01;38;05
Sprecher 1
Und heute begrüße ich sehr herzlich Frau Professorin Barbara Traub. Barbara Traube ist Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, seit 2013 auch im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitglied im Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Liebe Barbara, wir kennen uns schon lange und bleiben beim Du. Herzlich willkommen! Ich freue mich!
00;01;38;08 - 00;01;39;26
Sprecher 2
Vielen Dank für die Einladung.
00;01;39;28 - 00;02;19;10
Sprecher 1
Ja, liebe Barbara, wir könnten uns jetzt über ganz viele schöne, erfreuliche Dinge unterhalten. Wir werden nachher auch noch ein bisschen was zum Thema Kultur und jüdischem Leben in Deutschland machen. Aber ich glaube, gerade in diesen Zeiten muss man schon mit ernsten Frage einsteigen Wie beurteilst du im Moment die Stimmung in unserem Land? In Stuttgart, in Baden Württemberg, Was die Menschen jüdischen Glaubens angeht Wie fühlt sich die Welt jetzt gerade im Herbst 2025 für dich, für euch, an?
00;02;19;12 - 00;02;47;23
Sprecher 2
Ja, also wenn du mich das vor zwei Wochen gefragt, hätte ich gesagt sehr bedrückt. Die Stimmung. Sehr angespannt in der letzten Woche mit der Freilassung der noch lebenden Geiseln aus den Händen der Hamas war es für uns doch eine gewisse Erleichterung zu wissen, dass die Familien in Israel, die ihre zwei Jahre gezittert haben, um ihre Angehörigen, nun sie doch in die Arme schließen konnten.
00;02;47;26 - 00;02;52;24
Sprecher 2
Natürlich trauern wir auch mit den Familien, die jetzt.
00;02;52;27 - 00;02;55;27
Sprecher 1
Die Hoffnung hatten, aber deren Hoffnung jetzt.
00;02;55;29 - 00;02;58;04
Sprecher 2
Gestört und zerstört, zerstört.
00;02;58;04 - 00;02;58;23
Sprecher 1
Wurde.
00;02;58;26 - 00;03;37;09
Sprecher 2
Zerstört worden ist. Aber ist es. Manche haben erwartet, dass wir große Freude oder Jubel empfinden. Den teilen wir hier in den jüdischen Gemeinden nicht, denn zum einen gibt es nach wie vor die Hamas. Es gibt die Bedrohung der Hamas, und zwar nicht nur im Nahen Osten, sondern durchaus auch hier auf deutschem Boden. Wir erleben gerade erst vor zwei Wochen, also bevor die Geiseln freigelassen worden sind, im Internet, im Internet wieder einen Aufruf, jüdische Institutionen und Menschen zu attackieren.
00;03;37;11 - 00;04;06;08
Sprecher 2
Wir erleben die Demonstrationen, die sich ja über die letzten zwei Jahre hingezogen haben. Propalästinensische Demonstrationen, die von Hass, von Aggression geprägt waren, die uns nach wie vor nicht ruhig werden lassen. Und wir erleben natürlich auch die Studierenden, die uns mitteilen, wie die Stimmung an den Hochschulen und Universitäten ist, wo manche sich gar nicht mehr trauen zu sagen, dass sie das sind und das habe ich immer im Kopf.
00;04;06;08 - 00;04;14;28
Sprecher 2
Und deswegen kann ich nicht sagen, dass wir jetzt so entspannt sind. Aber wir sind erleichtert. Trotzdem, dass dieser Schritt getan ist.
00;04;15;01 - 00;04;42;28
Sprecher 1
Wir werden gleich noch mal auf die aktuellen Ereignisse, die sind ja durchaus auch weltpolitisch relevante Ereignisse zurückkommen. Du hast jetzt diese Aufgabe gerade auch in der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg schon längere Zeit. Du bist auch schon, ich habe es vorhin gesagt im Zentralrat der Juden in Deutschland längere Zeit engagiert. Wenn wir jetzt mal dieses Ereignis, aber eben auch andere gesellschaftliche Entwicklungen in den Blick nehmen.
00;04;43;00 - 00;05;03;05
Sprecher 1
Hast du das Gefühl, dass sich da seit der Zeit, als du die Aufgabe übernommen hast und du hast ja die sicherlich auch aus einem positiven Antrieb übernommen, nämlich ich sage mal, jüdische Menschen jüdischen Glaubens auch ein Gesicht, eine Stimme zu geben. Das ist ja sicherlich auch Auslöser deines Engagements gewesen. Wie hast du das? Oder gehen wir mal zurück auf die Zeit, als die Aufgabe übernommen hast.
00;05;03;05 - 00;05;07;12
Sprecher 1
Mit wie viel Euphorie und Optimismus bist du damals in diese Aufgabe gestartet?
00;05;07;14 - 00;05;25;15
Sprecher 2
Also wenn ich mich zurück erinnere, war das die Zeit, als die jüdischen Emigranten aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion kamen. Und ich habe damals eine Gemeinde erlebt, wo noch viele Überlebende der Schoah noch in Ämtern waren. Und ich habe auch eine Überforderung erlebt von diesem Zustrom an jüdischen Menschen, also.
00;05;25;15 - 00;05;28;22
Sprecher 1
Quasi eine Transformation, die dort in den Gemeinden ja auch stattfand.
00;05;28;23 - 00;06;08;14
Sprecher 2
Stück waren ja Menschen, die mit einem ganz anderen Hintergrund anders religiös geprägt oder gar nicht religiös geprägt aus einem kommunistischen Regime hierhergekommen sind, mit ganz mit Erwartungen, dass sie hier jetzt ins westliche Paradies kommen und manche auch ganz unsanft sozusagen aufgewacht sind und gesehen haben. Also es ist nicht alles vorbereitet gewesen und das hat mich damals veranlasst. Ich kam ja selber als sagen ich mal Migrantin hierher, also Österreich, und zwar schon mit der deutschen Sprache, aber doch etwas östlicher, und habe hier einfach diesen Bedarf gesehen, dass man sich mit den Menschen beschäftigt.
00;06;08;17 - 00;06;17;12
Sprecher 2
Bei mir war die Situation, dass ich, da ich Migrationshintergrund hatte, tatsächlich nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis für fünf Jahre hatte, man mich auch nicht.
00;06;17;19 - 00;06;18;00
Sprecher 1
Reichere.
00;06;18;04 - 00;06;33;11
Sprecher 2
Als Österreicher, also meinen Mann, den hat man an die Universität damals berufen, der hatte eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Aber ich hatte zuerst einmal eine befristete Auf. Fünf Jahre war am Ausländeramt wie alle anderen in der Schlange und ja.
00;06;33;14 - 00;06;35;13
Sprecher 1
Das sieht man die Welt auch mit anderen Augen.
00;06;35;15 - 00;06;37;24
Sprecher 2
Also es war für mich schon ein prägendes.
00;06;37;26 - 00;06;43;01
Sprecher 1
Prägendes Erlebnis, das heißt, die Integrationsaufgabe, die du damals gesehen hast in den jüdischen Gemeinden, das war damals.
00;06;43;01 - 00;06;44;05
Sprecher 2
So, wird auch erlebt.
00;06;44;08 - 00;06;47;14
Sprecher 1
Das war das, was du erlebt hast. Es war auch so ein stückweit die Motivation, die du.
00;06;47;16 - 00;07;07;17
Sprecher 2
Ja, und es war auch so, dass ich beruflich zunächst einmal nicht die Anerkennung meiner Ausbildung hatte, denn Österreich war noch nicht bei der EU und damit war auch meine Abschlüsse, meine Berufsabschlüsse nicht automatisch anerkannt. Und da ich nicht alleine nur zu Hause Hausfrau sein wollte, habe ich mich entschieden, in der jüdischen Gemeinde mich zu engagieren und habe da auch den Bedarf gesehen.
00;07;07;17 - 00;07;32;16
Sprecher 2
Habe zunächst mal also deutsche Sprachkurse, aber auch Einführung in religiöses Leben vermittelt und habe im Grunde genommen das gemacht, was man später dann Integrationskurse genannt hat und habe dadurch meine Basis auch in der Gemeinde sehr viele Menschen kennengelernt. Und dadurch wurde ich dann auch gebeten, für die Repräsentanz zu kandidieren. Und so kam ich in die Funktionen hinein, die ich mir ursprünglich überhaupt nicht vorgestellt hatte.
00;07;32;19 - 00;07;50;29
Sprecher 2
Ich habe eigentlich gedacht, ich komme hierher, ich wäre es Psychotherapeutin, arbeiten oder im Bereich Schule und Bildung und bin dann eigentlich auf eine andere Schiene gekommen. Aber ich muss dazu sagen, dass ich immer schon bei meinem Studienabschluss eigentlich immer diese zwei Schienen Bildung und soziale Arbeit eigentlich miteinander auch verknüpfen wollte, sodass.
00;07;50;29 - 00;08;13;26
Sprecher 1
Es dann gerade mit diesem Integrationsthema dann sehr gut zusammengepasst passt. Aber wenn du das jetzt gerade so erzählst, das habe ich mir jetzt in der Vorbereitung auf unser Gespräch gar nicht, gar nicht so sehr in den Blick genommen. Inwieweit spielt denn heute in der Struktur der jüdischen Gemeinden, die ja durchaus durch Zuwanderer aus Russland oder aus anderen östlichen Staaten, vielleicht auch aus der Ukraine geprägt sind?
00;08;13;28 - 00;08;30;25
Sprecher 1
Inwieweit spielt die aktuelle Situation, die gerade im Osten, an der Ostgrenze von Polen, Ukraine, Krieg mit Russland? Inwieweit stellt es im Moment auch innerhalb der Gemeinden ein Thema da? Oder gar ein Problem? Ist es gerade im Moment irgendwas, was euch beschäftigt?
00;08;30;27 - 00;08;58;21
Sprecher 2
Also ich würde sagen, es ist kein Problem. Es ist für viele noch mal die Bestätigung, dass es richtig war, hierher nach Deutschland zu kommen, dass du diesen Schritt noch mal bestätigt sehen, dass es gut war, hierher zu kommen. Das Thema selber erstaunlicherweise schlägt in den Gemeinden relativ wenig auf, sondern dass das Gemeinschaftsgefühl, gemeinsam für die Gemeinde sich zu engagieren oder in der Gemeinde sich zusammenzufinden ist viel stärker.
00;08;58;21 - 00;09;03;21
Sprecher 1
Als das Verbindende ist. Genau das Verbindende ist stärker als das, was möglicherweise zwischen einem steht.
00;09;03;28 - 00;09;32;15
Sprecher 2
Und wir haben das auch von Anfang an ganz stark betrieben. Also als der Krieg begann, haben wir auch gesagt, in der Gemeinde bleiben diese politischen Themen außen vor. Es ist wir sind Jüdinnen und Juden, und das verbindet uns und das wollen wir auch aufrechterhalten. Und da halten sich auch viele Mitglieder dran und sind auch sehr dankbar dafür. Zumal ja oft die Trennlinien ja selbst in den Familien also und plötzlich ist es sozusagen bricht es schon auf, aber es wird auch zum großen Teil ausgeklammert, würde ich sagen.
00;09;32;18 - 00;10;06;09
Sprecher 1
Und wenn wir jetzt gerade die letzten. Ich nehme jetzt mal die letzten 15 Jahre anschauen ich bin selbst 2009 in den Landtag gekommen. Wenn du mir damals 2009, gesagt hättest, das Land Baden Württemberg wird einen Beauftragten gegen Antisemitismus haben, hätte ich ich ziemlich ratlos angeschaut und gefragt, warum eigentlich? Jetzt erleben wir ja in den letzten 15 Jahren auch, was die politische Stimmung, auch was politische Kräfte in Deutschland angeht, doch schon so etwas wie eine Wiedergeburt des Antisemitismus.
00;10;06;10 - 00;10;35;29
Sprecher 1
Viele sagen, der war nie weg, er war unter der Grasnarbe oder wie Bertolt Brecht sagte Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Wie hast du das erlebt? Was da? Ich sage jetzt mal durch rechte rechtsextreme Tendenzen in Teilen Deutschlands mehr in anderen vielleicht ein bisschen weniger. Was da gewachsen ist, was wieder, ich sage jetzt mal der alte Antisemitismus, der ja in Deutschland schon zu verheerenden Folgen geführt hat.
00;10;36;02 - 00;10;43;18
Sprecher 1
Wie hast du das wahrgenommen? Wann waren bei dir so Erlebnisse, wo du gemerkt hast, da geht was in die falsche Richtung?
00;10;43;20 - 00;10;47;10
Sprecher 2
Also ich würd sagen, das eine ist, ich kann mich noch gut erinnern,
00;10;47;10 - 00;10;56;12
Sprecher 2
als meine Mutter hier nach Deutschland kam und wir auch in Österreich darüber gesprochen haben. Und sie war ja eine Überlebende der Shoah. Als Kind,
00;10;56;12 - 00;11;09;02
Sprecher 2
wo sie mir gesagt hat trau nicht der Gesellschaft. Ich habe einmal erlebt, wie schnell sich das die Gesellschaft verändern kann. Und wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man dem nicht mehr hundertProzentig trauen.
00;11;09;02 - 00;11;44;06
Sprecher 2
Trotzdem war sie absolut einverstanden mit meinem öffentlichen Engagement für die Gemeinde. Von daher war ich ein Stück weit sensibilisiert. Aber ich habe mir nie vorgestellt, dass in der Form Antisemitismus wieder auftreten kann. Ich war also sehr zuversichtlich und, äh, ja positiv gestimmt, dass ich gedacht habe, wir haben den Antisemitismus, es gibt den, es gibt ihn vielleicht unterschwellig in einem gewissen Prozentsatz, aber er wird nicht tragend oder nicht in dem Ausmaß auftreten, wir zum Teil heute auftritt auf der anderen Seite.
00;11;44;08 - 00;12;17;19
Sprecher 2
Bei mir ist es wirklich das erste Mal deutlich geworden, da krass deutlich geworden damals mit Halle, mit dem Anschlag in Halle, weil ich selber zuvor ein Jahr in Halle war und genau in dieser Synagoge auch die Synagoge besucht habe. Es hat mich besonders getroffen, aber trotzdem muss ich sagen bei einem wachsenden Antisemitismus und bei einem Anstieg der antisemitischen Straftaten, was tatsächlich sehr erschreckend ist, in welchem Ausmaß vor allem nach dem 10. Oktober der Antisemitismus angestiegen ist.
00;12;17;21 - 00;12;42;05
Sprecher 2
Trotzdem muss ich sagen es ist für mich kein gesellschafts tragendes Element und es ist etwas anderes, als es 1933 war. Denn ich erlebe schon, dass sowohl von Politik, von der Gesellschaft, von den Gesellschaft und Institutionen, den Kirchen sehr viel Unterstützung für die jüdischen Gemeinden gekommen ist, und das weiß ich auch zu schätzen. Und das trägt auch unsere Arbeit als Vorstand in der Gemeinde.
00;12;42;07 - 00;13;13;00
Sprecher 1
Ich glaube, das ist auch ganz wichtig, dass man und wir haben es ja im Land Baden Württemberg auch gezeigt, nicht nur einen Beauftragten gegen Antisemitismus, sondern wir haben den ja auch jetzt mit einem weiteren Zusatz im Titel versehen. Und für jüdisches Leben, weil ich glaube, es geht ja darum, dass aufgrund welcher geschichtlichen oder prä bildungs prägenden Ereignisse Menschen mit Vorurteilen unterwegs sind, die wahrscheinlich bewusst noch gar keinen Menschen jüdischen Glaubens irgendwie erlebt haben oder begegnet sind.
00;13;13;03 - 00;13;42;06
Sprecher 1
Ihr hattet mal eine witzige Aktion, die nannte sich Rent You. Sag doch mal ein bisschen dazu etwas, weil ich glaube, das ist ja auch eine deiner in den letzten Jahren Haupt handlungsebenen, dass du sagst, wir müssen als Menschen jüdischen Glaubens, als jüdische Gemeinden Teil dieser Gesellschaft sein. Wir müssen uns öffnen. Wir müssen zeigen, dass vieles dessen, was da erzählt wird, über jüdisches Leben oder über Jüdinnen und Juden, überhaupt nicht stimmt.
00;13;42;09 - 00;13;50;03
Sprecher 1
Und da bist du ja jemand, der sehr stark auch und mutig in die Öffentlichkeit geht. Sag mir mal, was da so eure Strategien in den letzten Jahren waren.
00;13;50;09 - 00;14;14;14
Sprecher 2
Also zum einen es ist jedes Semester, wenn ich unterrichte an der Hochschule, frage ich die Studierenden, ob sie schon mal an dem lebenden Juden oder Juden begegnet sind. Und die meisten haben noch nie eine Jüdin oder Juden direkt persönlich gesprochen. Das hat mich darin bestätigt, dass es einfach notwendig ist, dass Menschen, auch Juden, Jüdinnen und Juden kennenlernen, damit sie überhaupt sich ein persönliches Bild machen können.
00;14;14;16 - 00;14;37;22
Sprecher 2
Für mich war es auch wichtig, als ich hierher kam, dass ich gesagt habe, wenn ich hier in Deutschland lebe, dann möchte ich, dass meine Kinder und dass junge Menschen hier selbstbewusst ihr Judentum auch zeigen können. Und das war von Anfang an und auch alle die, die mit mir auch in den in die Repräsentanz gegangen sind, Das war unser Anliegen, dass wir gesagt haben, wir wollen nicht versteckt leben, wir wollen nicht mehr hinter Mauern verschanzt leben, sondern wir wollen hinausgehen.
00;14;37;22 - 00;15;04;04
Sprecher 2
Und wir wollen genauso zum einen anerkannt sein als Jüdinnen und Juden, aber wir wollen auch zeigen, was jüdisches Leben ist. Das prägt auch bis heute. Wie du gesagt hast, meine Arbeit ist es. Umso mehr hat es mich auch getroffen, dass doch manche junge Leute heute nicht nur die jungen Leute, aber manche Studierende nicht mehr das sich sozusagen zu ihrem Judentum bekennen wollen, aber vor allem das auch ältere Menschen sich zurückziehen und vor allem in den Zweigstellen.
00;15;04;05 - 00;15;25;17
Sprecher 2
Also man muss auch unterscheiden, es gibt ein Gefälle zwischen Stuttgart und den ländlichen Regionen. Wir hier in Stuttgart sind erst einmal sehr gut geschützt. Wir haben sehr enge Kontakte mit den Sicherheitskräften, aber auch mit dem mit der politischen Ebene, mit den politischen Vertretern, mit den gesellschaftlichen Vereinen und Institutionen. Das heißt, wir fühlen uns hier auch in einem relativ hohen Maß sicher.
00;15;25;19 - 00;15;45;11
Sprecher 2
Aber in den Zweigstellen, die im ländlichen Raum sind, sieht die Situation noch mal anders aus. Denn dort sitzt wirklich Wir sind schon hier Minderheit, aber dort sind Jüdinnen und Juden noch mal in einem viel größeren Ausmaß Minderheit und sie fühlen sich zum Teil natürlich sehr verunsichert in einer ländlichen Gemeinschaft. Erstens kennt man sich mehr aus und man ist natürlich als Jude viel schneller erkennbar.
00;15;45;11 - 00;15;56;15
Sprecher 2
Man kann sich gar nicht so zurückziehen und man hat auch nicht diesen Rückhalt, den wir hier in der städtischen Gesellschaft haben.
00;15;56;18 - 00;16;02;18
Sprecher 1
Der Teil dessen, was wir als Problem erkennen und zunehmend ja erkennen müssen, ist ja, ich sage jetzt mal,
00;16;02;18 - 00;16;16;13
Sprecher 1
der Antisemitismus, der von rechts kommt. Wir hatten ja auch schon die AfD sitzt seit 2016 im Landtag von Baden Württemberg, Da saß ein Abgeordneter drin. Der wurde dann zwar später irgendwie aus der Fraktion verbannt, aber der hat nun mal irgendwelche Bücher.
00;16;16;13 - 00;16;18;16
Sprecher 2
Geschrieben und fand sie.
00;16;18;18 - 00;16;23;10
Sprecher 1
Eindeutig antisemitische Narrative waren. Das war ja deutlichst.
00;16;23;10 - 00;16;46;18
Sprecher 1
Dann liefen andere Abgeordnete damit Ayla F Israel T Shirt rum. Also es war fast schon skurril und also wirklich, man hätte lachen müssen, wenn es nicht so traurig und beängstigend wäre. Aber aus dieser Ecke kommt ja, ich sage es mal oft dieser historisch überlieferte Antisemitismus, dieses mit rassistischen Elementen gemixt Gebräu.
00;16;46;20 - 00;17;16;07
Sprecher 1
Wir haben aber und deswegen kam vorhin ja bei dir auch dieser schreckliche Überfall der Hamas zur Sprache. Wir haben natürlich auch einen religiös motivierten Antisemitismus in Teilen der muslimischen Welt, nicht? Bitte nie ein Pauschalurteil. Da gibt es auch sehr viele aufgeklärte Menschen. Aber es gibt eben auch gerade in dem Kontext dieses Überfalls der Hamas auch wiederum eine Radikalisierung, die sich eben auch antisemitisch ausdrückt.
00;17;16;07 - 00;17;44;28
Sprecher 1
Wenn wir auf manche dieser Demonstrationen blicken, dann ist es zum Teil Kritik am Staat Israel oder an der Regierung Israels. Aber der wird ganz schnell vermengt mit antisemitischen Sätzen und antisemitischen Narrativen und mit auch Slogans, die ja nichts anderes sind als eine Vernichtung eigentlich Israels und der Menschen, die dort leben. Jüdischen Glaubens. Hat sich aus deiner Sicht da noch mal eine neue Qualität?
00;17;44;28 - 00;17;57;19
Sprecher 1
Du hast vorhin von Angst, die Kippa zu tragen gesprochen. War das auch für euch eine spürbare Verschärfung der Situation? Noch mal seit dem Überfall der Hamas? 7. Oktober 23 Den ihr auch in der Gemeinde spürt?
00;17;57;21 - 00;18;46;09
Sprecher 2
Ja, absolut. Also ich sage mal, es gab diesen Antisemitismus von rechts sind es auch immer noch gibt, der nicht aufgehört hat der aber weniger in Hassparolen, in Anrufen gemündet hat, sondern eher in Aussagen von Politikern oder von Funktionsträgern. Was man zu dem durch Migration bedingten Antisemitismus israelbezogenen Antisemitismus auch sagen muss, ist der ist ja auch teilweise basiert der auf historischen Fundamenten, denn nirgendswo hat Hitler Mein Kampf und die ganzen narzisstischen Schriften so einen Widerhall gefunden wie in den arabischen Ländern und vor allem auch in Ländern, wo es überhaupt keine Juden mehr gibt wie im Irak.
00;18;46;11 - 00;19;08;14
Sprecher 2
Antisemitismusbeauftragte der Dr. Blume wird immer wieder darauf hingewiesen, als er die jesidischen Frauen das Kontingent ja nach Baden Württemberg gebracht hat. Also völlig verblüfft war das in einem Land, wo es überhaupt keine jüdische Bevölkerung mehr gibt, einen massiven Antisemitismus gibt. Und das basiert auf diesen Schriften. Es basiert auf den Bildungsinhalten, die eben schon den Kindern von kleinauf vermittelt werden.
00;19;08;16 - 00;19;19;25
Sprecher 2
Und das spüren wir auch. Das spüren wir in Anrufen, das spüren wir in Verhaltensweisen und das spüren wir natürlich auch bei den Kundgebungen und Demonstrationen, die hier in Deutschland stattfinden.
00;19;19;25 - 00;20;05;09
Sprecher 1
Und das ist genau das, was uns, was mich auch ganz persönlich und da spreche ich glaube für viele Menschen, auch in meiner Partei, in der Sozialdemokratie, das uns so ja ratlos macht, weil wir das Gefühl haben, dass natürlich vieles von dem, was an Konfliktstoff auch im Verhältnis Israel Palästina steckt, bei der Diskussion um eine Zweistaatenlösung und bei all dem, was da an juristischen, völkerrechtlichen, politischen Fragen dahinter steckt, das ist sozusagen auf dem Rücken der Menschen hier ausgetragen wird und du gar nicht so richtig siehst, wann in diesem Tunnel irgendwann mal Licht kommt, wann, wann eine Aussicht auf Frieden ist, auf eine friedliche Koexistenz der Menschen, weil das Gefühl ja entsteht, dass der Konflikt dauernd schwelt
00;20;05;09 - 00;20;23;22
Sprecher 1
und sich natürlich in seinen Konsequenzen dann auch auf Menschen hier auch auf das Verhältnis von Menschen hier in dieser Gesellschaft auswirkt. Und deswegen ist eine große Frage wie kann man in dieser Region Frieden schaffen? Und ich glaube, da hat noch niemand so eine richtige Antwort. Wir haben jetzt die Hoffnung, dass es erste Schritte in die richtige Richtung gibt.
00;20;23;24 - 00;20;40;27
Sprecher 1
Ob das stabil ist, ob es langfristig funktioniert, damit viel. Da muss noch viele, sehr viele Schritte stattfinden. Deswegen Ich bin immer ein optimistischer Mensch und ich hoffe immer und hoffe und ich glaube, wenn man die Hoffnung verliert, dann ist es sowieso aus. Aber ich glaube tatsächlich, das wird uns dann nicht zu sicher fühlen dürfen.
00;20;40;29 - 00;21;12;08
Sprecher 2
Ich glaube, das, was uns zum Beispiel umtreibt, ist wir haben ja als jüdische Jüdinnen und Juden sehr viele Familien, auch in Israel. Und was uns umtreibt, ist, dass gerade der Gazastreifen war ja Selbstverwaltung, das heißt, dort war die Möglichkeit, ein demokratisches Konstrukt zu errichten, und dass das dort so schiefgegangen ist, dass dort eine dermaßen terroristisch. Sadistische, radikale Terrorgruppe die Macht ergriffen hat, das ist etwas, was einen schon auch ein Stück weit Zweifel lässt.
00;21;12;10 - 00;21;23;07
Sprecher 2
Und wo ich sagen muss, wo auch all die Friedensgedanken, die wir natürlich auch immer haben und hatten, schon ein Stück weit auch sich relativiert haben.
00;21;23;12 - 00;21;54;24
Sprecher 1
Desillusioniert sind, da sind, sich wir Barbara, Danke dir soweit. Wir werden im zweiten Teil dann versuchen, noch mal über die Strategien gegen Antisemitismus und was man tun kann, reden. Aber jetzt zunächst mal zu deinem ganz persönlichen Musikgeschmack. Ich frag ja vorher meine Gäste immer Sucht euch ein Lied raus, wir verraten es noch nicht, was gleich kommt. Aber wenn du dich jetzt mal so jenseits deiner vielen Ämter und Aufgaben und auch seiner beruflichen Tätigkeit so richtig entspannen magst, was sind denn, was ist dann Musik, die du, wo du merkst, die tut deiner Seele gut?
00;21;54;27 - 00;22;19;06
Sprecher 2
Also ich magister sehr Bob Dylan, der war ja in meiner Studentenzeit so damals ganz beliebt und wir haben alle Bob Dylan und Leonard Cohen, das waren die Sänger, die wir gehört haben, die natürlich damals auch sehr friedensbewegt waren. Damals ging es um den Vietnamkrieg und irgendwie waren wir alle der Meinung, wenn ich heute zurückdenke, dann hatten wir eine unheimliche Zuversicht, dass die Welt in Richtung Frieden geht.
00;22;19;06 - 00;22;42;08
Sprecher 2
Obwohl, wenn ich es realistisch anschaue damals war der Vietnamkrieg, es war der Kalte Krieg, also die Chance, einen Frieden zu erreichen, war eigentlich zum Teil geringer als heute. Aber trotzdem waren wir damals überzeugt, dass es in Richtung Frieden geht und dass die Gesellschaft immer, immer besser wird. Und deswegen höre ich ihn mir immer noch gern an, weil ich diesen Optimismus, diese Zuversicht mir auch behalten möchte.
00;22;42;08 - 00;23;03;10
Sprecher 1
Das ist, glaube ich, liebe Barbara, ganz wichtig, dass in dem, was du gerade erzählst, ja auch ein Stück weit eine Zukunftshoffnung drinsteckt. Und auch wenn die Gegenwart vielleicht gar nicht so ermutigend ist, die Hoffnung da ist, dass die Menschen vernünftiger werden und lernen auch aus den Fehlern der Vergangenheit. Deswegen lasst uns doch ein paar Takte von Bob Dylan Blowing in the Wind hören.
00;23;03;10 - 00;23;37;22
00;23;37;29 - 00;23;51;20
Sprecher 1
Und wir leiten mit Bob Dylan jetzt über zum Soundwechsel. Soundwechsel. Dieses Mal mit Konstantin Ganz. Er ist Vizepräsident der deutsch israelischen Gesellschaft und wir hören, was er zu unserem heutigen Thema zu sagen hat.
00;23;54;08 - 00;23;55;21
Unbekannt
Der Soundwechsel.
00;23;55;21 - 00;24;19;20
Sprecher 1
Hallo, Mein Name ist Konstantin Ganz. Ich bin einer der sechs Vizepräsidenten der deutsch israelischen Gesellschaft und komme eigentlich aus Wangen im Allgäu und freue mich auch vor dem Hintergrund, besonders hier bei Dir an die im Podcast zu Gast sein zu dürfen. Und es gibt tatsächlich einmal gute Neuigkeiten aus dem Nahen Osten. Die Bilder und Videos, die uns alle erreicht haben.
00;24;19;20 - 00;24;50;09
Sprecher 1
Am 13. Oktober. Die haben bestimmt kein Auge trocken gelassen. Die lebenden Geiseln sind wieder zurückgekehrt zu ihren Lieben nach Israel und haben das Leiden des Bangen derer, die jetzt über zwei Jahre auf ihre Freunde, auf ihre Ehemänner, auf ihre Verwandten gewartet haben, endlich beendet. Und es ist auch so, dass natürlich das, was im Nahen Osten hat, Auswirkungen hat auf das, was in Deutschland passiert.
00;24;50;12 - 00;25;20;09
Sprecher 1
Im Moment möchte ich noch nicht sagen, wie sich das im Nahen Osten weiterentwick eln wird. Der Waffenstillstand scheint brüchig zu sein. Es gab erste Angriffe der Hamas auf israelische Stellungen und Reaktionen der Israelis. Zudem hat man Videos gesehen, in denen die Hamas Zivilisten in Gaza, ja, man muss sagen öffentlich wirksam hingerichtet hat und zur Herrschaft zurückzukehren. Der 7. Oktober ist jetzt fast.
00;25;20;11 - 00;26;01;06
Sprecher 1
Ja, ist über zwei Jahre her und hat sich enorm auch für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, auch in Baden Württemberg, ausgewirkt. Ja, die RIAS Meldestellen, das sind die Stellen, die antisemitische Vorfälle in Deutschland registrieren, haben davon gesprochen, dass sich Jahr 2024 knapp 24 antisemitische Vorfälle pro Tag eignet haben und ein Anstieg von 77 % gegenüber dem Vorjahr 2023. Das ist schon enorm, denn Jüdinnen und Juden werden auch hierzulande leider für das verantwortlich gemacht, was die israelische Regierung tut und werden mit dem gleichgesetzt, was im Nahen Osten passiert.
00;26;01;09 - 00;26;29;16
Sprecher 1
Und auch da sind wir natürlich gefragt, auch gerade als Sozialdemokraten klar Stellung zu beziehen gegen jeden Antisemitismus, sei es von rechts, von links islamistisch motiviert oder auch aus der Mitte der Gesellschaft. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, Aussagen zu widersprechen, egal ob beim Arbeitsplatz, am Küchentisch oder in der Kneipe. Wir müssen da den Aussagen, die wir gerne immer tätigen, an den Jahrestagen auch konkrete Taten folgen lassen.
00;26;29;18 - 00;26;37;05
Sprecher 1
Dies möchte ich euch jetzt mitgeben und bin mir sicher, dass das in eurer Runde genau richtig aufgehoben ist. Dieser Appell.
00;26;40;13 - 00;26;43;28
Sprecher 1
Ja. Und ich denke, mit diesen klugen Gedanken und Sätzen von Konstantin
00;26;43;28 - 00;27;10;01
Sprecher 1
Ganz gehen wir in den zweiten Teil unseres Podcasts. Heute mit Barbara Traub, der Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg. Er spricht ja das an, was wir im ersten Teil schon angesprochen haben Ein Stück weit wird. Ich sage jetzt mal bei Menschen jüdischen Glaubens hier bei uns im Land die Verantwortung abgeladen für das, was einem vermeintlich im an der Politik, im Nahen Osten, an der israelischen Regierung nicht gefällt.
00;27;10;01 - 00;27;31;17
Sprecher 1
Ich habe vorhin gesagt, es wird auf dem Rücken ausgetragen und es ist aber leider so, dass dann immer wieder auch antisemitische Zerrbilder gezeichnet werden. Und ich weiß, du bist so wir vorhin auch gehört, grundsätzlich ein optimistischer und lebensbejahend und in die Zukunft blicken. Der Mensch deswegen, glaube ich, sollte unsere gemeinsame Aufgabe sein. Wie schaffen wir es, was Besseres hinzukriegen?
00;27;31;18 - 00;27;55;15
Sprecher 1
Was sind aus deiner Sicht die richtigen Strategien, um sich dem Antisemitismus entgegenzustellen? Du hast gesagt, es geht schon ganz früh los, dass Kindern diese Zerrbilder in die Köpfe gepflanzt werden. Was ist aus deiner Sicht der richtige Weg? Und da können wir ja jetzt verschiedene Bereiche, verschiedene Handlungsstränge ansprechen. Was sind die richtigen Strategien gegen Antisemitismus aus deiner Sicht?
00;27;55;18 - 00;28;21;06
Sprecher 2
Also ich glaube zuerst mal, es gibt nicht nur eine Strategie und nicht einen Weg, sondern es muss auf vielen Wegen dem begegnet werden. Ich denke, ein ganz wichtiger Bereich ist Bildung. Das heißt, und zwar schon sehr früh Bildung. Also wir überlegen im Moment sogar bei uns in der Gemeinde einen Konzept für Kindergartenerziehung im Hinsicht zu jüdischem Leben und jüdischer Geschichte zu auszuarbeiten und zu vermitteln.
00;28;21;08 - 00;28;51;27
Sprecher 2
Natürlich dann in der Schulbildung und auch in der Erwachsenenbildung. Deswegen haben wir auch voriges Jahr an das Jüdische Bildungswerk Württemberg Baden Württemberg eigentlich gegründet und wir in Württemberg sind etwas schneller. Die Badener haben es jetzt dieses Jahr eröffnet, wo wir ganz gezielt und bewusst hinausgehen. Nicht für uns als jüdischen Gemeindemitglieder, sondern hinaus für die Bevölkerung Baden Württembergs jüdische Themen jüdisches Leben möglich zu machen.
00;28;52;04 - 00;29;16;08
Sprecher 2
Zur Begegnung, zum Austausch, zu Gesprächen. Wir sind auch ganz bewusst aus Stuttgart hinausgegangen. Wir haben in Schwäbisch Gmünd begonnen, sind jetzt in Aalen, haben mit Ludwigsburg Kontakt mit den vor allem auch mit den Hochschulen Kontakt aufgenommen, weil gerade an den Hochschulen ja auch Antisemitismus sehr virulent. Im letzten zwei Jahren war. Und wir wollen eben gezielt in die Bildungsinstitutionen gehen.
00;29;16;08 - 00;29;32;08
Sprecher 2
Der Zentralrat selber hat ein Projekt aufgelegt, die das Schulbücher vor allem im Geschichtsunterricht und Religionsunterricht auf antijüdische Inhalte überprüft werden.
00;29;32;10 - 00;29;58;28
Sprecher 2
Wir versuchen Begegnung zu ermöglichen, auf kultureller Ebene, auf Beziehungsebene. Das sind unsere Strategien. Und ich glaube, dasselbe gilt eigentlich auch für die Gesellschaft. Dass wir die Gesellschaft erst mal diese auf diesen wachsenden Antisemitismus sensibilisiert, reagieren muss. Und dass das eine ist eben der Bildungsweg und die Vermittlung ethischer Werte unserer demokratischen Werte. Ich glaube, wir haben viel zu lange geglaubt, dass Demokratie ein Selbstläufer ist.
00;29;59;05 - 00;30;11;14
Sprecher 2
Das ist es nicht. Das haben wir jetzt erfahren. Und auf der anderen Seite aber auch, Grenzen zu setzen und auch zu wagen, dort zu sagen, wo es Grenzen gibt. Das heißt auch nicht wahllos.
00;30;11;15 - 00;30;13;19
Sprecher 1
Ich glaube, falsch verstandene Toleranz ist auch der falsche Weg.
00;30;13;19 - 00;30;17;25
Sprecher 2
Ich glaube, auch, das müssen wir uns und damit stärker beschäftigen.
00;30;17;26 - 00;30;49;00
Sprecher 1
Also du sprichst natürlich sehr stark den Bildungsbereich an, Ich glaube tatsächlich, dass es in der ersten Stufe da zunächst mal um Sensibilisierung gehen muss, weil Menschen, die jetzt nicht selbst von Antisemitismus betroffen werden, möglicherweise gar nicht das Sensorium dafür haben. Und trotzdem gibt es eben diese Sprüche auf Schulhöfen oder was weiß ich wo wo nachgeplappert wird. Und ich glaube, dass es da sehr viel Sinn macht, die Menschen was gerade das Thema Werbung für Demokratie angesprochen.
00;30;49;00 - 00;31;18;16
Sprecher 1
Das ist nicht irgendwie ein Selbstläufer, sondern man muss es immer wieder bewusstmachen, welche Vorteile und Freiheit Freiheit eine Demokratie auch mit sich bringt, aber eben auch Verantwortung. Wo Freiheit ist, ist immer auch Verantwortung. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man auch eine gesellschaftliche Mehrheit hinter sich hat, wenn es um diese Themen geht. Du hast ja vorhin auch gesagt, du hast das Gefühl, dass es in der Gesellschaft diese diesen Resonanzboden gibt und großes Verständnis und eine große Unterstützung auch in der Politik.
00;31;18;19 - 00;31;43;16
Sprecher 1
Ich glaube, das ist eine wichtige Voraussetzung, um auch Auswüchsen, wenn es auch nur weniger sind, sich gemeinsam entgegenzustellen. Weil das Schlimmste ist, glaube ich, wenn die jüdischen Gemeinden das Gefühl haben, allein zu stehen in diesem Kampf und deswegen glaube ich, hilft nur Offenheit und das aufeinander zugehen. Und ich glaube, das sind Einrichtungen wie auch der im Land eingerichtete Antisemitismusbeauftragte Michael Blume ganz wichtige Partner.
00;31;43;19 - 00;31;59;02
Sprecher 1
Weil es werden ja auch ganz oft Veranstaltungen von politischen Organisationen, aber auch von Verbänden gemacht, wo er eingeladen wird, um über das Thema zu sprechen. Wie ist euer Kontakt zu Michael Blume? Ich glaube, das kann man ja sagen, ist etwas, was derzeit Vorzeigeprojekt.
00;31;59;04 - 00;32;30;27
Sprecher 2
Also wir haben ihn ja seinerzeit vorgeschlagen bei einem Jahresgespräch mit dem Ministerpräsidenten Kretschmann, wo wir gesagt haben, es wäre gut, wenn es am Württemberg einen Antisemitismusbeauftragten einstellen würde. Und Baden Württemberg war das erste Land der Bundesrepublik, das den Antisemitismusbeauftragten sich dafür entschieden hat. Und als wir gefragt wurden, wen wir dafür wollen, dann war das Michael Braun. Und ich kenne Michael Blume schon sehr lange, noch lange bevor er Antisemitismusbeauftragte war.
00;32;30;29 - 00;32;45;08
Sprecher 2
Und zwar war er Vorsitzender der christlich islamischen Gesellschaft und ich war bei einer Abrahams Feste dabei und durfte auch. Bei der Namensgebung seines Sohnes war ich eingeladen. Also wir haben auch persönliche Kontakte schon vorher gehabt.
00;32;45;10 - 00;33;07;08
Sprecher 1
Das ist sehr gut, weil ich glaube, wir werden es nur gemeinsam hinkriegen. Und wie gesagt, wenn man den jüdischen Gemeinden das Gefühl gibt, das ist euer Problem, löst es selber, dann wird es nicht funktionieren. Wir brauchen, glaube ich, gerade was die Bildung angeht, gerade auch im Bildungsplan. Ich habe ja als Kultusminister damals auch diese Leitperspektive Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt als Leitperspektive verankert.
00;33;07;10 - 00;33;31;17
Sprecher 1
Ich glaube, das Werben für den Wert von Vielfalt und Unterschiedlichkeit aber, und das kann nicht unbegrenzt sein, auf der anderen Seite auch die Definition von Grenzen, wo es eben dann auch falsch verstandene Toleranz wäre, wenn man bestimmte Dinge einfach so laufen lässt und passieren lassen würde. Ich glaube, das ist auch was ganz Wichtiges. Es ist eine ich sage es mal eher die Prävention und das andere auch die Repression.
00;33;31;17 - 00;33;37;04
Sprecher 1
Denn man darf bestimmte Dinge, glaube ich, wenn sie seinen eigenen deklarieren, nicht tolerieren.
00;33;37;06 - 00;33;39;28
Sprecher 2
Also das ist auch wichtig, dass es heute Meldestellen gibt.
00;33;39;28 - 00;34;02;15
Sprecher 1
Eben genau darauf wollte ich, wollte ich hinaus. Es gibt ja diese Meldestellen, die er ja teilweise selbst auch organisiert und unterstützt. Wie nimmst du da den Zulauf in den letzten Monaten, vielleicht Jahren wahr? Konstantin Ganz hat ja den RIAS angesprochen Wie habt welche, welche Erfahrungen habt ihr da an der Stelle?
00;34;02;17 - 00;34;26;13
Sprecher 2
Also wir haben ja bei uns in der Gemeinde auf FEG, das ist die Opferberatungsstelle für antisemitische Vorfälle. Das ist nach dem 7. Oktober massiv angestiegen. Die Anfragen. Ich bin sehr froh, dass wir sowohl RIAS als auch auf Weg bei uns ansiedeln konnten. Wir sind dadurch auch gut ausgestattet, was natürlich, wie gesagt auch im ländlichen Raum jetzt nicht ganz so einfach ist.
00;34;26;15 - 00;34;53;01
Sprecher 2
Aber es gibt natürlich auch noch andere Institutionen, die hier tätig sind. Es gibt auch die Meldestelle beim Kultusministerium, es gibt. Es gibt eine ganze Reihe von Ansätzen, dass eben Schulen auch angehalten werden, um Vorfälle zu melden, was ich sehe, wo es wirklich noch bedarf. Es ist, Lehrerinnen und Lehrer auszurüsten mit dem Wissen, wie gehe ich damit um? Sehr viele fühlen sich einfach verunsichert.
00;34;53;03 - 00;35;18;20
Sprecher 2
Ich kann mir auch vorstellen, als Lehrerin in einem sehr stark migrantisch geprägten Milieu ist es auch nicht ganz einfach, sich hinzustellen und dort sich auch dagegen zu positionieren. Gegen antisemitische Aussagen oder Vorfälle. Und da glaube ich, muss man stärker unterstützen. Zuerst mal stärker Mittel an die Hand zu geben, Wie gehe ich damit um, Wie kann ich so eine Situation bewältigen?
00;35;18;22 - 00;35;44;26
Sprecher 2
Aber zum anderen auch die Lehrerinnen und Lehrer darin stärken, wenn sie sich auch positionieren. Und ich glaube, da ist noch einiges zu tun, wird es, höre ich einfach. Wir haben wie gesagt im Kreis ja, unser Bildungswerk, wo unsere Koordinatorin zum Beispiel eine Schulung für die Schulsozialarbeiterin und Schulsozialarbeiter gemacht hat und die genau das auch formuliert haben. Das ist einfach eine große Unsicherheit Wie gehe ich um, wenn so ein Vorfall passiert?
00;35;44;28 - 00;36;05;22
Sprecher 1
Diese Unsicherheit ist da. Das spürt man auch, weil da oft eine Rat und auch Sprachlosigkeit vorhanden ist. Aber ich glaube, umso wichtiger ist es, dass man den Kolleginnen und Kollegen, die davon betroffen sind, dann auch Rat gibt, dass sie Ansprechpersonen haben, die dann zur Verfügung stehen. Jetzt hat dieses Thema Repression ja für euch ganz unmittelbare Folgen, nämlich was die Sicherheit angeht.
00;36;05;22 - 00;36;26;05
Sprecher 1
Auch wenn ich schon die Synagoge in Stuttgart besucht habe, dann muss man durch eine Schleuse durch. Auch die Grundschule und der Kindergarten, die dort ja eingerichtet sind, sind hinter diesen, ich sage es mal hohen Mauern. Ich glaube, da werde ich dir aus dem Herzen sprechen. Das Allerschönste wäre doch, wenn Kinder ganz unbefangen ihre Kindheit erleben und ausleben könnten.
00;36;26;10 - 00;36;38;22
Sprecher 1
Den Eindruck hat man jetzt, wenn man die Kinder, den Kindergarten und die Schule besucht, nicht unmittelbar. Merkst du das? Merkt ihr das den Kindern auch ein bisschen an, oder www. Was macht es mit mit den Kindern?
00;36;38;24 - 00;36;59;27
Sprecher 2
Na ja, zum einen mussten wir natürlich nach dem 7. Oktober und auch jetzt die Kinder sensibilisieren und auch die Eltern, dass sie zum Beispiel nicht vor der Gemeinde stehen bleiben, weil das ein Unsicherheitsfaktor ist. Also wir mussten sie viel mehr für Sicherheit gemäßes Verhalten sensibilisieren und das hat dann Einfluss. Denn in dem Augenblick, auch wenn ich dieses Polizei aufgefordert.
00;36;59;27 - 00;37;01;07
Sprecher 1
Ist, machst du sie bewusst, macht.
00;37;01;07 - 00;37;43;11
Sprecher 2
Sie bewusst und damit natürlich auch. Die Unsicherheit wird auch größer. Auf der anderen Seite muss ich sagen, die Eltern sind sehr diszipliniert und schicken ihre Kinder. Wir haben jetzt nicht das Gefühl, dass weniger Kinder zum Beispiel in den jüdischen Kindergarten oder in die Grundschule geschickt. Dann im Gegenteil, wir haben sogar einen größeren Zulauf, denn Eltern haben den Eindruck, dass dort die Kinder eben gesicherter sind, dass sie nicht allzu früh in dem Alter schon mit Antisemitismus konfrontiert werden, dass sie eben ihre religiösen Symbole tragen können, ohne angefeindet zu werden oder zumindest unter Umständen aus ausgegrenzt werden.
00;37;43;14 - 00;37;58;26
Sprecher 2
Aber es prägt natürlich die Gemeinde. Auf der anderen Seite muss man sagen Wir haben natürlich ein unterschiedliches Bewusstsein, aber für uns ist Sicherheit, wenn wir die Polizei, den Polizeiwagen sehen, wenn wir die Schleuse haben. Während für die nichtjüdische Bevölkerung ist es oft das.
00;37;58;26 - 00;38;02;15
Sprecher 1
Abzeichnen von Unsicherheit, weil da muss ja was sein, damit man das brauche.
00;38;02;17 - 00;38;28;07
Sprecher 2
Also das sind so die unterschiedliche Wahrnehmung, die Ambivalenz. Aber wir sind natürlich immer zum einen sehr dankbar, weil in dem neuen Staatsvertrag, den wir im letzten Jahr abgeschlossen haben, haben wir als dritte Säule bislang hatten wir zwei Säulen, haben wir die dritte Säule, die Sicherheit, wo wir Kosten bekommen, also Gelder dafür bekommen haben, Förderung bekommen haben. Dafür, dass wir die Gemeinde auch mit entsprechenden materialtechnischen Material, aber auch personell aufstocken können.
00;38;28;07 - 00;38;32;20
Sprecher 2
Und das hat uns schon auch sehr ein Stück mehr Sicherheit.
00;38;32;20 - 00;38;43;07
Sprecher 1
Ich glaube, in dieser Phase, in der dann dieses Bedrohtheitsgefühl stärker ist, ist es sicherlich auch eine Erleichterung, wenn man das Gefühl hat, dass dort an der Stelle was gemacht wird, weil es braucht Ja.
00;38;43;13 - 00;39;12;14
Sprecher 2
Und wir haben es war schon eine Diskussion, wir haben ja gesagt Mauern. Wir haben eigentlich wenig Mauern, wir haben einen Zaun, den wir eigentlich als Symbol ursprünglich gedacht, als Symbol an die ehemalige Synagoge, die dort stand, wo auch so ein Zaun war. Und wir wollten das eigentlich nur als Zitat anbringen. Und es gab tatsächlich auch schon nach Halle von einigen Mitgliedern der Gemeinde der Wunsch, wir sollen doch das zuschließen und wir haben uns damals ganz stark dafür eingesetzt.
00;39;12;14 - 00;39;35;07
Sprecher 2
Also ich habe meine Kolleginnen und Kollegen in der Repräsentanz, dass wir gesagt haben Nein, die Tür soll offen bleiben und man kann tagsüber jederzeit auch hinein. Man kann vor die Synagoge treten, man kann volles raustreten und wir sind offen. Aber es hat schon viel, übrigens auch Überzeugungskraft gebraucht, dass wir den Menschen und unseren Mitgliedern auch vermittelt haben. Offen.
00;39;35;09 - 00;39;38;21
Sprecher 2
Wir müssen offen, wir wollen offen bleiben, wir wollen uns nicht zurückziehen.
00;39;38;25 - 00;40;14;01
Sprecher 1
Ich glaube, dann haben diejenigen, die Böses wollen, den Erfolg, wenn man sich verkriecht. Und deswegen drehen wir das jetzt, glaube ich, zum Ende unseres Gesprächs ins Positive Nehmen wir diese Ereignisse in Israel, was den Friedensprozess angeht, als ein Hoffnungszeichen, auf, das weitere Schritte folgen müssen, setzen wir große Hoffnung darauf, dass es zur Folge hat, dass es dort einen langfristigen Frieden geben kann und dass wir auch hier wieder sukzessive zu mehr Normalität im Verhältnis der Menschen kommen können.
00;40;14;01 - 00;40;27;22
Sprecher 1
Ich zitiere mal Margot Friedländer Die hat mal gesagt Meine Mission ist Ich sage Seid Menschen, wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut, es gibt nur menschliches Blut.
00;40;27;22 - 00;40;33;14
Sprecher 1
Alles ist gleich. Wenn ihr Menschen seid, dann werdet ihr wissen, dass ein Mensch so was nicht machen würde.
00;40;33;16 - 00;40;34;21
Sprecher 2
Ich glaube an die Worte.
00;40;34;27 - 00;41;02;27
Sprecher 1
Ich glaube, dass das die Worte sind, die wir uns immer wieder klarmachen müssen. Und vielleicht hilft ja auch ein bisschen das, was in wenigen Tagen in Stuttgart startet. Wir werden, das habt ihr traditionell die jüdischen Kulturwochen. Wir haben vorhin darüber geredet, dass es nur Sinn macht, gegen Vorurteile vorzugehen, indem man sich öffnet, sich präsentiert. Und da wünsche ich euch natürlich viele neugierige Besucherinnen und Besucher, gerade in diesen schwierigen Zeiten.
00;41;02;28 - 00;41;09;26
Sprecher 1
Es startet am 3. November mit der Eröffnungsveranstaltung, es folgen Konzerte und Lesungen und Vorträge.
00;41;10;04 - 00;41;11;13
Sprecher 2
Darf ich noch einen Satz sagen,
00;41;11;13 - 00;41;16;01
Sprecher 2
Gerne. Wir haben dieses Jahr ganz bewusst uns auch wieder für die jüdischen Kultur Wochen entschieden
00;41;16;01 - 00;41;16;06
Sprecher 2
und
00;41;16;06 - 00;41;18;01
Sprecher 2
wir haben ein neues Plakat in neue
00;41;18;01 - 00;41;20;20
Sprecher 2
Gestaltung unseres Auftritts und
00;41;20;20 - 00;41;21;11
Sprecher 2
das sieht man
00;41;21;11 - 00;41;22;02
Sprecher 2
eine.
00;41;22;02 - 00;41;33;25
Sprecher 2
Figur mit vielen Facetten. Und es ist ganz bewusst das Wir und das will einerseits das vielfältige jüdische Leben darstellen wollen, aber auch uns für eine vielfältige und plurale Gesellschaft einsetzen.
00;41;33;25 - 00;41;45;01
Sprecher 1
Und da wünsche ich euch wirklich ganz viele Menschen, die aus Neugier, aus Interesse, aber auch aus Solidarität die Veranstaltungen besuchen. Das wäre ein großer Wunsch.
00;41;45;01 - 00;41;57;29
Sprecher 1
Liebe Barbara, ich wünsche Dir für deine wichtige Aufgabe weiterhin alles Gute, gute Nerven und an die Menschen aus deinen, aus seiner Gemeinde natürlich von Herzen alles Gute und eine gute Zukunft.
00;41;58;05 - 00;41;59;18
Sprecher 2
Ich danke dir.
00;41;59;20 - 00;42;21;03
Sprecher 1
Und ihr wisst es. Es ist mein immer wiederkehrender Abschlusssatz und er passt auch auf diese Folge, wie Act sie damals sagte It's a long way to the top, if you want a rock'n'roll oder If you wanna have peace. Wenn ihr mögt, folgt mir gerne auf Social Media. Ihr findet mich unter Andreas Stoch. Und wenn ihr wünsche, Anregungen oder Fragen habt, dann schreibt mir einfach einen Podcast.
00;42;21;05 - 00;42;27;16
Sprecher 1
ET SPD Landtag minus BW. Ich würde mich freuen, wenn ihr das nächste Mal wieder dabei seid. Bis bald. Tschüss.
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